Wer sich des Maien freuet
zu dieser heil´gen Zeit
der geh zu Jesu Christo
der trägt sein Maienkleid
so find´t er wahre Freud

 

Der Maien, den ich meine
das ist der liebe Gott
der hat für uns alleine 
gelitten Schimpf und Spott
dazu den bittern Tod

 

So gehn wir zu dem Kreuze
und seh’n den Maien an
er steht im vollen Blute
das Tropfweis niederrann 
das uns erfreuen kann

 

So gehn wir zu dem Haupte
die Kron geht tief hinein
wir woll´n dem lieben Herren
für seine Marterpein
von Herzen dankbar sein

 

So gehn wir zu der Seiten
die ist weit aufgetan
Da sollen fromme Seelen
ihr Zuflucht treffen an
und heiße Lieb empfahn

 

Wir wolln im Herzen tragen
Die Wundmahl rosenrot
so sind wir wohl bewahret
vor aller Seelennot
Das geb der liebe Gott.

 

Anonym

Anonym