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O Engel, mein Schutzengel mein,
du Gottes Edelknabe,
las mich dir anbefohlen sein,
so lang ich Odem habe.
Der Tag schleicht hin, die Nacht geht an,
dein Licht in mir las scheinen,
zum Guten mich allzeit ermahn,
mein Herz zieh nach dem deinen.
Weck mich aus meiner Trägheit auf,
zur Tugend an mich treibe;
gelt, vor dem kurzen Lebenslauf,
den Tod ins Herz mir schreibe.
Beschütz mich in dem letzten Streit,
wenn Leib und Seel sich scheiden,
begleit mich in die Ewigkeit,
wo Freud ist sonder Leiden.
Das bitt ich durch die Lieb zu mir,
las dieser mich genießen,
zur Lieb bin ich verpflichtet dir,
in Lieb will ich beschließen. |
Johannes
Brahms 1833-1897