Sohn, da hast du mein Gewehr!
meiner Hand wird es zu schwer
|: Nimm den Fänger fleckenlos,
kopple dir der Hunde Tross! :|

 

Grau ist mir schon längst das Haar,
wie mein Rock schon fünfzig Jahr';
|: jedes Jahr, wie manche Jagd,
hat den Stein mir stumpf gemacht. :|

 

Diese Büchse, vielbewährt,
hat der Fürst mir einst verehrt;
|: denn ich dient' ihm treu und hold
und verschmähte fremden Sold. :|

 

Unsres Fürsten Hab' und Gut
raubte ihm des Kriegers Wut!
|: denn wie tat des Schwachen Hand
wohl dem Feinde Widerstand! :|

 

Nimm die Büchse, rüste dich;
sieh, die Dienstpflicht fordert mich!
|: Sohn entlaste mich des Harms
ob der Schwäche meines Arms! :|

 

Meide gern den warmen Herd
fürs Revier, der Sorgen wert;
|: sei mir wachsam Tag und Nacht,
hab' auf Holz- und Wilddieb' acht! :|

 

Einen Bruder, lieb und wert,
nahm dir das Franzosenschwert,
|: deine Mutter härmte sich
stumm und starrend - und erblich. :|

 

Einsam bin ich nun und schwach,
aber tät'st du mir's nicht nach,
|: wär's mir härter noch einmal,
denn des andern Sohnes Fall. :|

 

Drum, so ehre mein Gebot!
Waidmannsheil! Behüt dich Gott!
|: Weih'st du treu dem Forste dich,
freut dein alter Vater sich. :|

 

Anonym

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