1. Dort wo die klaren Bächlein rinnen,
Sah ich von fern ein Hüttchen steh'n,
Dort wohnt von allen Schäferinnen,
Die schönste, die ich je geseh'n.
Und böte man mir Gold und Kronen,
So dächt ich doch in meinem Sinn:
Im Hüttlein möchte ich lieber wohnen,
Dort bei der schönen Schäferin.

 

2. Treibt sie des Nachts beim Mondenschimmer
Die zarten Lämmlein in den Hain,
Dann denk ich oft in meinem Sinn:
Ach, könnt' ich doch ihr Schäfer sein,
Und heimlich nähm ich meine Flöte,
Und folg' ihr nach auf Schritt und Tritt,
Und wenn man mir den Himmel böte,
Nach Hause kehrt' ich nicht zurück.

 

3. Und wenn des Nachts die Sternlein blinken,
Und alles schläft in süßer Ruh,
Dann lässt sie ihren Schleier sinken
Und sieht dem Spiel der Wellen zu.
Wie gerne möchte' ich sie belauschen,
Doch wag' ich nicht zu ihr zu geh'n,
Es könnte ja ein Blättlein rauschen,
Und ich bekäm' sie nicht zu seh'n.