Alles ist an Gottes Segen
Und an seiner Gnad' gelegen,
Über alles Geld und Gut.
Wer auf Gott sein' Hoffnung setzet,
Der behält ganz unverletzet
Einen freien Heldenmut.

Der mich hat bisher ernähret
Und mir manches Glück bescheret,
Ist und bleibet ewig mein.
Der mich wunderlich geführet
Und noch leitet und regieret,
Wird forthin mein Helfer sein.

Viel' bemühen sich um Sachen,
Die nur Sorg' und Unruh' machen
Und ganz unbeständig sind.
Ich begehr' nach dem zu ringen,
Was mir kann Vergnügen bringen
Und man jetzt gar selten find't.

Hoffnung kann das Herz erquicken;
Was ich wünsche, wird sich schicken,
So es anders Gott gefällt.
Meine Seele, Leib und Leben
Hab' ich seiner Gnad' ergeben
Und ihm alles heimgestellt.

Er weiß schon nach seinem Willen
Mein Verlangen zu erfüllen,
Es hat alles seine Zeit.
Ich hab' ihm nichts vorzuschreiben;
Wie Gott will, so muss es bleiben,
Wenn Gott will, bin ich bereit.

Soll ich länger allhier leben,
Will ich ihm nicht widerstreben,
Ich verlasse mich auf ihn.
Ist doch nichts, das lang bestehet,
Alles Irdische vergehet
Und fährt wie ein Strom dahin.

 

Anonym

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