Ach Gott vom Himmel, sieh darein
Und lass dich des erbarmen:
Wie wenig sind der Heil'gen dein,
Verlassen sind wir Armen!
Dein Wort man nicht lässt haben wahr,
Der Glaub' ist auch verloschen gar
Bei allen Menschenkindern.

 

Sie lehren eitel falsche List,
Was eigner Witz erfindet;
Ihr Herz nicht eines Sinnes ist,
In Gottes Wort gegründet.
Der wählet dies, der andre das,
Sie trennen uns ohn' alle Mass'
Und gleißen schön von außen.

 

Gott woll' ausrotten alle Lehr'r,

Die falschen Schein uns lehren,
Dazu ihr' Zung' stolz offenbar
Spricht Trotz, wer will's uns wehren?
Wir haben Recht und Macht allein,
Was wir setzen, das gilt gemein;
Wer ist, der uns soll meistern?

 

Anonym

Anonym