Die Sonne sank, der Abend naht
Und stiller wird's auf Straß' und Pfad,
Und süßer Friede, Ruh und Rast
Folgt auf des Tages Sorg' und Last.

 

Es schweigt der Wald, es schweiget das Tal:
Die Vögel schlafen allzumal,
Sogar die Blume nicket ein
Und schlummert bis zum Tag hinein.

 

Schon rieselt nieder kühler Tau
Auf Halm und Blatt in Feld und Au,
Im Laube spielet frische Luft,
Und Blüht' und Blume spendet Duft.

 

Der Abendstern mit güldenem Schein
Blickt in die stille Welt hinein,
Als rief' er jedem Herzen zu:
Sei still, sei still, und schlaf' auch du!

 

  Courvoisier

  Hoffmann von Fallersleben