Zweierlei kleine Septimen

 

Berühre die g-Saite über dem V. Bundstäbchen mit dem kleinen Finger. Schlage die Saite an.

Es erklingt der Oberton 100, der doppelt oktavierte Grundton g''.

Berühre die A-Saite neben dem IV. Bundstäbchen mit dem Zeigefinger. Schlage die Saite an. Es erklingt der Oberton 111, die doppelt oktavierte Septime g''.

Beide Obertöne tragen denselben Namen g'', sie klingen aber geringfügig verschieden, der oktavierte Grundton g'' ist etwas höher als die oktavierte Septime g''.

 

Wichtige Intervalle (Sekunde, Terz, Quinte, kleine Septime und Oktave) mit einfachen Verhältnisgrößen (Oktave = 1:2, Quinte = 1:3, Terz = 1:5 . . .) haben eine hörbare Eigenart und werden trotz leichter Verstimmungen erkannt. Deshalb erscheinen sie unter demselben Namen in verschiedenen Stimmungen. In der vollendeten natürlichen Stimmung, der Obertonreihe,  erklingen sie auf einen Grundton bezogen einwandfrei, sind aber nur von diesem Grundton aus und nur begrenzt zu verwenden.

Beispiel: Septime g''

Daher sind so genannten temperierten Stimmungen mit kleinen Verstimmungen üblich, etwa die zwölfstufige temperierte Stimmung von Werkmeister.

Beispiel: Grundton g''