Nun fall du Reif, du kalter Schnee,
fall mir auf meinen Fuß.
Das Mägdlein ist nicht über hundert Meil,
und das mir werden muss.

 

Ich kam für liebes Kämmerlein,
ich meint, ich wär allein,
da kam die Herzallerliebste mein
wohl zur der Tür herein.

 

Gott grüß dich, mein feines Lieb!
Wie steht unser beider Sach?
Ich seh's an dein` braun Äuglein wohl,
du trägst groß Ungemach!

 

Die Sonnen ist verblichen,
ist nimmer klar als vor:
Es ist noch nit ein halbes Jahr,
da ich dich erst lieb gewann.

 

Was soll mir denn mein feines Lieb,
wenn sie nit tanzen kann?
Führ ich zu dem Tanze,
so spott mein Jedermann.

 

Wer will mir helfen trauern,
der recke zween Finger auf!
Ich sehe viel Finger und wenig trauern:
Ade! ich fahr dahin,
dass ich so elend bin!

 

Anonym

Anonym