Glücklich ist des Jägers Los,
Sorgen hat er wenig,
sanfter geht er oft auf Moos,
als auf Samt der König.

 

Seht, wie frisches, reines Blut
seine Wangen malet,
Feuer ihm und hoher Mut
aus den Augen strahlet.

 

Wenn sich noch auf weichem Flaum
träge Städter dehnen
und erschreckt vom langen Traum
sich nach Ruhe sehnen,

 

Streift er schon durch Forst und Flur,
und in ernster Stille,
sieht er, lächelnde Natur,
deiner Reize Fülle.

 

Ruhig wird er und beglückt
auch in Hütten wohnen,
und sein Hut, mit Laub geschmückt,
ist ihm mehr als Kronen.

 

Fürstenmahle können kaum
Schwelger so entzücken,
als den Jäger unterm Baum
Brot und Quell erquicken.

 

Hunger würzt sein schwarzes Brot,
Müdigkeit den Schlummer,
jedes neue Morgenrot
grüßt er ohne Kummer.

 

Anonym

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