1. Da Jesus an dem Kreuze stund
und ihm sein Leib war ganz verwund't
mit bitterlichen Schmerzen,
die sieben Wort, die er da sprach, betracht in deinem Herzen.

2. Zuerst sprach er gar liebereich
zum Vater in dem Himmelreich
mit Kräften und mit Sinnen:
"Vergib, o Gott; sie wissen nicht, was sie an mir beginnen."

 3. Danach denk der Barmherzigkeit,
die Gott dem Schächer noch verleiht,
da er sprach mild und süße: "Fürwahr,
noch heute wirst du sein bei mir im Paradiese."

4. Der Herr auch seiner Mutter dacht,
da er das dritte Wort ihr sagt:
"Sieh deinen Sohn hieneben.
Johannes, nimm der Mutter wahr; dir sei sie nun gegeben."

5. Zum vierten schrie er in der Pein:
"Ach Gott, ach Gott, ach Vater mein,
wie hast du mich verlassen!"
Das Elend, das er leiden musst, war über alle Maßen.

6. Nun merket auf das fünfte Wort,
da Jesus rief vom Kreuze dort
herab mit weher Stimme:
"Mich dürstet sehr", so klagt der Herr in seiner Schmerzen Grimme.

7. Das sechste war ein kräftig Wort,
das schloss uns auf die Himmelspfort
und tröstet manchen Sünder:
"Es ist vollbracht mein Leiden groß, für alle Menschenkinder."

8. Zuletzt rief er vor seinem End:
"O Vater mein, in deine Händ
ich meinen Geist befehle."
Und neigt' sein Haupt und starb für uns. Herr, rette unsre Seele!

9. Wer Jesus ehret immerfort
und oft gedenkt der sieben Wort,
des wird auch Gott gedenken
und ihm durch seines Sohnes Tod das ewig Leben schenken.