An eines Bächleins Rande,
gar lieblich anzusehn,
da stand am grünen Strande
das Blümchen "Tausendschön",
das Blümchen "Tausendschön".

 

Und in der Quelle Spiegel
sah es betrübt hinein:
"Was nützt mir all mein Blühen,
|: blüh' ich für mich allein?" :|

 

Da ruft der blaue Himmel:
"Was klagst du allzumal?
Mit Sonne, Mond und Sternen
|: bin ich bei dir im Tal." :|

 

Das Blümlein rief dagegen:
"Mit allem Sonnenschein
und all den tausend Sternen
|: man ist ja doch allein!" :|

 

Da kam ein junger Jäger:
"Gott grüß dich, Tausendschön!
Sag' mir, du holdes Knöspchen!
|: willst du nicht mit mir gehn?" :|

 

Da spricht es süß und leise:
"Dein eigen will ich sein!
Ja, nur an deinem Herzen,
|: da blüh' ich nicht allein!" :|

 

Anonym

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