Jetzt kommt der Sommer in das Land,
die Birken werden grün,
ich nehm den Stecken in die Hand,
von dannen will ich ziehn;
fahr hin, fahr hin
mit deinem falschen Sinn.

Ich habe dir mein Herz gebracht,
mein Herz so treu wie Gold,
du hast mich dafür ausgelacht
und hast es nicht gewollt;
lass sein, lass sein
und bleib für dich allein.

 

Schöns Mädchen an dem Gartenzaun,
so schön wie Milch und Blut,
dir will ich jetzt mein Herz vertraun,
nimm's hin in deine Hut;
nimm's hin, nimm's hin
in deinen treuen Sinn.

Und wenn wir uns der Liebe freun
zur schönen Sommerzeit,
dann bleibt die Stolze ganz allein,
bis dass es friert und schneit,
schab ab, schab ab,
ein' andern Schatz ich hab.

 

Anonym

Hermann Löns, 1866-1914